Stellungnahme von ICOMOS liegt vor
NAUMBURG. (13. Mai 2015) Eine Stellungnahme der ICOMOS
(Internationaler Rat für Denkmalpflege) zum UNESCO-Welterbeantrag "Der
Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale und
Unstrut" liegt nun dem Förderverein Welterbe vor. In dieser Stellungnahme kommt
ICOMOS zu dem Schluss, dass die Kulturlandschaft an Saale und Unstrut nicht in
die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen werden sollte. ICOMOS arbeitet als
Gutachter dem UNESCO-Welterbekomitee zu, das die endgültige Entscheidung trifft,
aber - wie ein Gericht - an die Stellungnahmen von ICOMOS jedoch nicht gebunden
ist.
In seiner jüngsten Sitzung hat
der Vorstand des Fördervereins Welterbe an Saale und Unstrut die
ICOMOS-Stellungnahme zur Kenntnis genommen. Dabei wurde festgestellt, dass es
im rund 40 Seiten umfassenden Papier sachliche Fehleinschätzugnen gibt. Derzeit
sind der wissenschaftliche Beirat und die Arbeitsgruppe des Fördervereins
dabei, diese Fehler aufzuzeigen und entsprechend richtigzustellen. Bis Mitte
Juni gibt es die Möglichkeit, auf die Stellungnahme zu reagieren. Diese
Möglichkeit wird selbstverständlich wahrgenommen. Da es sich um ein schwebendes
Verfahren handelt, bittet der Vorstand des Fördervereins Welterbe an Saale und
Unstrut um Verständnis, dass auf den Inhalt der ICOMOS-Stellungnahme nicht
näher eingegangen werden kann. Der Vorsitzende des Fördervereins Welterbe,
Landrat Götz Ulrich: "Wir werden nun alles erdenklich Mögliche unternehmen,
damit das UNESCO-Komitee während seiner Tagung in Bonn positiv über den Antrag
der Saale-Unstrut-Region entscheidet. Die Chancen stehen nach wie vor 50 zu 50,
dass "Der Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an
Saale und Unstrut" in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste eingetragen werden."
Unter dem Vorsitz von
Staatsministerin Maria Böhmer findet vom 28. Juni bis 8. Juli in Bonn die 39. Tagung
des UNESCO-Welterbekomitees statt. Zu der internationalen Konferenz werden mehr
als 1.000 Teilnehmer und über 200 Journalisten erwartet. In diesem Jahr sind
rund 40 Kultur- und Naturstätten für die Welterbeliste der UNESCO nominiert.